Hochwasserschutz aus Norwegen
Testwände in Poll aufgebaut Über neue Alternativen beim Hochwasserschutz informieren derzeit norwegische
Experten in Poll. Ihr System besteht aus zwei Teilen: Zum einen aus einem festen, aus Beton gebauten Fundament,
welches das Eindringen von Wasser in den Boden verhindern soll. Zum anderen aus einer mobilen Schutzwand, die
bei Hochwassergefahr einfach auf dem Fundament montiert werden kann und einem Hochwasserstand von bis zu einem
Meter standhalten kann. In erster Linie soll diese zweiteilige Konstruktion - die in Nordeuropa bereits
erfolgreich eingesetzt wurde - zum Schutz von Gebäuden und Industrieanlagen dienen. Mit diesem Probeaufbau
will die Hochwasserschutzzentrale Köln auch zeigen, wie vielfältig Hochwasserschutz sein kann
Voraussetzungen für eine optimale Aufstellung der semipermanenten Hochwasserschutzwand
In Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Gewässer- und Energiedirektorat hat AquaFence Produkte entwickelt,
deren Herstellung und Montage zuverlässiger und weniger aufwändig sind als herkömmliche
Hochwasserschutzvorrichtungen. Das Unternehmen hat patentierte Produkte im Bereich semipermanente
Hochwasserschutzwände und Roll-out-Hochwasserschutzwände entwickelt. Weitere Lösungen sind in der Entwicklung.
Semipermanenter Hochwasserschutz
Der semipermanente Hochwasserschutz kann traditionelle Methoden ersetzen oder lässt sich mit diesen
kombinieren. Er besteht aus einem zweigeteilten System:
- einem permanenten Teil, dem Fundament,
- und einem mobilen Teil.
Hochwasser Marken in Köln:
- 5,50 Meter: Erste Stufen der Freitreppe am Rheinboulevard sind überflutet.
- 6,20 Meter: Hochwassermarke I, das bedeutet: Die Schifffahrt wird eingeschränkt.
- 6,30 Meter: Der Parkplatz an der Bastei ist überflutet.
- 6,50 Meter: Das Hochwassertelefon wird eingerichtet.
- 6,60 Meter: Das Hubtor in Rodenkirchen (18m breit und 4,70m hoch) muss hochgefahren sein.
- 6,70 Meter: Die Campingplätze in Rodenkirchen und Poll sind betroffen und müssen geräumt sein.
- 7,00 Meter: Großes Schieberprogramm im Kanalnetz; über 250 Maßnahmen im Kanalnetz sind durchgeführt worden inklusive der Installation von Hochwasserverschlussdeckeln;
12 Hochwasserpumpwerke sind in Betrieb, die großen Pumpwerke. Im Rodenkirchener Auenviertel werden erste mobile Wände aufgebaut. In Porz-Zündorf wird die Groov geflutet.
- 7,50 Meter: Die "große Hochwasserschutzzentrale" mit DLRG, THW und Polizei nimmt ihren Dienst auf.
- 8,00 Meter: Viele Schieber im Kanalnetz werden bedient; 22 Hochwasserpumpwerke sind in Betrieb.
- 8,10 Meter: Die Promenade der Kölner Altstadt wird angeflutet. Erste Hochwassertore in der Altstadt müssen geschlossen sein
- 8,20 Meter: Aufbau der mobilen Schutzwand in Porz-Zündorf
- 8,30 Meter: Hochwassermarke II; Die Schifffahrt wird eingestellt.
- 8,40 Meter: Kasselberg im Kölner Norden ist nur noch per Boot zu erreichen.
- 9,40 Meter: In der Innenstadt und in Rodenkirchen müssen die mobilen Schutzwände stehen.
- 10,00 Meter: Der Rheinufertunnel wird gesperrt, das Hubtor in Rodenkirchen überflutet.
- 10,70 Meter: Die mobile Wand in Porz-Zündorf wird überflutet, 29 Hochwasserpumpwerke sind in Betrieb.
- ca. 10,70 Meter: Ein Großschadensereignis wird ausgelöst.
- 11,30 Meter: Die Altstadt läuft voll.
- ca. 11,70 Meter: Der Retentionsraum Worringen wird kontrolliert geflutet.
Stand: Januar 2018
Hochwasser-Info Köln aktuell
Quellen: Aquafence AS u. Tagespresse / Foto: Reinhard Vogt und Hochwasserschutzwand / © A. Ackermann