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3. September 2021

Was ich sehe ist die Wahrheit,
oder doch nicht?

Was ich sehe ist die Wahrheit. Ist das so? Ist mein erster Blick auf die Dinge Wirklichkeit und die Wahrheit, oder gibt es auch eine Tiefe des Bildes? Gibt es ein dahinter zu dem offensichtlichen gesehenen Bild?

Es gibt da die oft wiederholte, offensichtliche Szene in Filmen:
Ein Mann hat eine Zuneigung zu einer Frau. Man kann auch sagen er ist in sie verliebt.

Dann sieht er sie eines Tages, diese Frau auf der Straße mit einem fremden Mann. Sie unterhalten sich freudig und lachend. Umarmen sich vertraut und innig. Wie erlebt der Verliebte in diesem Moment? Enttäuschung, Trauer, seelischen Schmerz, der sich, je nach Gemütszustand auch in Hass verwandeln kann. Er sieht eine für ihn unerträgliche Situation.

Der erste Blick ist schmerzhaft. Der zweite Blick mit etwas Tiefe und ein mehr an Information ergibt eine ganz anderes Bild. Hier ist eine Frau, die zufällig und unerwartet ihren Bruder trifft.

Das Gesehene gibt nicht immer die Wahrheit wieder. Man sieht eine Situation, aber ohne Hintergrund, ohne eine echte Information. So können Bilder täuschen und zu falschen Rückschlüsse führen. Jedes Geschehen hat meist auch eine zweite Ebene.

Maschendraht

Eine weitere Geschichte gibt es aus den 60er, 70er Jahren. Die Bürger im deutschen Osten, in der ehemaligen DDR blickten nach Westen. Man schaute West-Fernsehen mit West Werbung. Man schaute in den goldenen Westen, dort wo Milch und Honig fließt. Im Westen war alle gut und schön, dort konnte man im Wohlstand leben. Im Westen gab es nur glückliche Menschen.

Nach der Wiedervereinigung erkannte man aber die realen Verhältnisse. Hier bekam man erst mit dem zweiten Blick auf die Dinge die Realität mit. Im Fernsehen sah man nur die schönen Dinge, die aber nichts mit der Realität zu tun haben. Zum einen musste der Wohlstand hart erarbeitet werden. In diesem System gibt es viele Abgehängte. Das Ende der Kette sind die Wohnungslosen und Berber. Viele enttäuschte West-Bürger wollen ihren Schmerz und ihr Leid überhaupt nicht zeigen. Es wird von den Betroffenen regelrecht verheimlicht, man möchte kein Luser sein, man möchte zu den Gewinnern hören.

Es ist nichts so wie es die Werbung den Bürger im Osten vorgegaukelt hat. Die Folge war Enttäuschung und Wut auf den Westen. Man fühlte sich betrogen. Je nach Mentalität und Gemütszustand entstand auch Hass.

Im Westen ist nicht alles Gold was glänzt, es gibt ganz viel Flitterkram.
Schein und Wirklichkeit sind oft Gegensätze.

Zur dritten Geschichte kommen wir zum heute und jetzt.
Menschen in Not und Bedrängnis können sich mittels der heutigen Kommunikationsmittel sehr gut informieren. Das Smartphone ist inzwischen überall auf dem Globus vorhanden. Hier wird wiederum ein Bild verbreitet. Auf den Bildern, die rund um die Welt gehen, sieht man ein wohlhabendes Europa. Menschen in Freiheit, die tun und lassen können was sie wollen. Man sieht schöne Menschen in wallende Klamotten in großen Wohnungen mit gut gefüllten Kühlschränken. Menschen fahren mit großen Autos über saubere Straßen. Es ist ein sehr schönes, aber trügerisches Bild, oder?

Wie aber sieht es wirklich in Europa aus?
• Eine zerstrittene EU
• Armut und Arbeitslosigkeit im Süden
• Rechts- und Rückwärtsgesinnte Bürger in der Mitte von Europa
• Ein schwer durchschaubares Rechtssystem
• Gruppen und Großfamilien bilden eigene Staaten in den Ländern Europas
• Es gibt eine Starke Abneigung zu Fremden
• Steuersysteme die Reiche bevorzugen
• Ein Kontinent mit mindestens 20 Jahren Reformstau

Auch hier, Schein und Wirklichkeit stimmen in keiner Weise überein!

Das was überall erzählt wird, hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun!

Chonenhofstrasse

September 2021 / Albert Ackermann
Foto: Machendraht & Mauer in der Chonenhofstrasse, Köln-Langel © Albert Ackermann

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