Kleines Marine ABC
- Aal
Spitzname für Torpedos
- achtern
nach hinten oder zum Heck des Bootes gerichtet.
- Alarmtauchen
Schnelles Tauchmanöver für den Notfall. Z.B. bei Fliegerangriffen.
- Ansprechen
Erkennen (Typ, Nationalität) und Beurteilen (Kurs, Geschwindigkeit, Entfernung, BRT-Zahl, evtl. Ladungsart usw.) eines feindlichen Schiffes.
- Asto
Admiralstabsoffizier.
- A-Torpedo
Kurzbezeichnung für Atmosphärisch getriebenen Torpedo.
- Backbord
Seemännisch für Links (und "Steuerbord" = Rechts)
- Ballast
Gewicht, i.d.R. Fracht oder Seewasser, das zur Kontrolle des Auftriebs des Bootes benutzt wird.
- Bedrullje
In der "Bedrullje" stecken. Slang der U-Boot-Besatzungen für in Schwierigkeiten sein.
- Bilge
Tanks im unteren Bootsteil. Hier wurde eingedrungenes Seewasser aufgefangen und später mit Pumpen außenbords gepumpt.
- BRT
Abkürzung für "Bruttoregistertonnen". Das Gesamtvolumen eines Schiffes in Tonnen. Der BdU maß die Leistung der U-Boote anhand versenkter BRT.
- Bug
Vorderes Ende des Bootes.
- Convoy
Alliierter Name für Geleitzug.
- Druckkörper
Zylindrische Hülle, die die Besatzung und internen Maschinen des U-Bootes umgibt und gegen den Wasserdruck abschirmt.
- Durchpendeln
Das U-Boot in eine stabile Lage bringen, in der es wieder sinkt noch steigt. Kleine Abweichungen werden mit den
Tiefenrudern ausgeglichen. Wird durchgeführt um die Luft aus den Tauchzellen nach dem Abtauchen restlos herauszubekommen, da Schleichluft in den
Tauchzellen je nach Tiefenkompression das Bootsgewicht beeinflusst.
- Dwarssee
Wellenbewegung von der Seite.
- Einbaum
Spitzname für die Typ-II U-Boote.
- Enigma
Verschlüsselungsmaschine, um Funksprüche zu codieren und dekodieren.
- Eskorte bzw. Eskorter
Oder "Geleitzugeskorte" bzw. "Geleitzugschutzeskorte". Begleitschutz für Geleitzüge.
Aufgaben: Ortung der feindlichen U-Boote, Abdrängung und/oder Zerstörung des Gegners.
- Etmal
Die Entfernung, die ein U-Boot innerhalb von 24 Stunden zurücklegt. Gemessen von Mittag bis Mittag des nächsten Tages.
- Fächer
Zwei oder mehr kurz hintereinander mit leicht versetztem Kurs abgefeuerte Torpedos.
- FAT
Abkürzung für "Flächenabsuchender Torpedo" oder "Federapparat-Torpedo". Ein Torpedotyp, der nach einer programmierten Laufstrecke anfing,
Schleifen zu fahren, um so eventuell im Geleitzug nach dem Verfehlen des programmierten Zieles ein anderes Schiff zu treffen.
- Fender
Schutz am Kai oder Boot für das An- oder Ablege Manöver. Bestand häufig aus Gummi oder alten Auto- bzw. Trecker Reifen.
- Flak
Abkürzung für die Flugabwehrkanone.
- Flibo
Abkürzung für "Fliegerbombe".
- Geleitzug
Zu einer Gruppe (manchmal über 100 Schiffe) zusammengefasste Frachter, die von Geleitzugeskorten beschützt wurden.
- GHG
Gruppenhorchgerät. Detektor um Schiffe, Geleitzüge und feindliche Eskorten aufzuspüren. Unter günstigen Voraussetzungen konnten
mit dem GHG Einzelschiffe bis 20 km, Geleitzüge bis 100 km Entfernung gehört werden.
- Gräting
Gitterrost. Z.B. die Holz Grätings auf dem Oberdeck der U-Boote.
- Graue Wölfe
Spitzname für die Deutschen WK-II U-Boote und/oder ihre Besatzungen.
- Gorch Fock
Die Gorch Fock, in der Literatur bisweilen als Gorch Fock II bezeichnet, ist ein 1958 in Dienst gestelltes, als Bark getakeltes Segelschulschiff der Deutschen Marine
- Hartlage
Äußerste Lage des Ruderblattes nach Back - oder Steuerbord, wobei das Ruder in dieser Lage gewöhnlich die größte Wirkung hat.
Mit Hartlage wird im Allgemeinen nur in Notfällen gesteuert, um beispielsweise eine Kollision zu verhüten, aber auch in engen Gewässern oder Hafenbecken
und um sich dem gegnerischen Angriff schnellstmöglich zu entziehen (Fliegerangriff/Wabo-Verfolgung).
- Heck
Hinterer Teil des Bootes.
- Hedgehog (Igel)
Nach vorn feuernder Waffe der Eskorten, die eine Anzahl von Mörsergranaten mit Aufschlagzünder abfeuern.
- Hydrophon
Unterwasser-Richtmikrophon für die passive Geräuschortung.
- I WO bis III WO
Erster bis dritter Wachoffizier.
- Jockel
Spitzname für Dieselmotor
- Kaleunt
Abkürzung für "Kapitänleutnant". Auch "Kaleu" oder "Kaleun".
- Kiel
Unterkante des Bootes. Eisenballast.
- Knoten
Geschwindigkeitsmaß in Seemeilen pro Stunde.
- Kptlt.
Abkürzung für Kapitänleutnant.
- Kugelschotten
Druckdichte Schotten, die das Boot in einzelne druckdichte Segmente unterteilte.
- Signaldienst
Die bei der Kriegsmarine für kurze Entfernungen gebräuchliche Art der Nachrichten- und Befehlsübermittlung bei Tage durch Winken mit
zwei Signalflaggen (rot mit weißem Rechteck in der Mitte), wobei jede Stellung der Flaggen an den ausgestreckten Armen des Gebenden (Signalgasten)
einen bestimmten Buchstaben bedeutet. Zum Beispiel: Beide Flaggen seitlich ausgestreckt - V, beide schräg nach oben = S, rechter Arm nach oben, linker
waagerecht = M, usw. Auf diese Weise lassen sich von einem geübten Signalgasten Wink-Sprüche im Tempo eines langsam Sprechenden abgeben und ablesen, wobei zu
berücksichtigen ist, daß der Ablesende gewissermaßen das Spiegelbild des Wink-Spruches liest, da sich die Signalisierenden gegenüberstehen.
- Signale
Verständigungsmittel auf See. Die Signale werden unterschieden in: Flaggensignale = ausgeführt durch Flaggen
Licht-(Morse-)Signale - ausgeführt durch Lampen oder Scheinwerfer
Schallsignale = ausgeführt durch Dampfpfeife, Sirene oder Typhon
Fernsignale = ausgeführt durch Bälle, Kegel oder Flaggen.
Ihrem Zweck nach gibt es: Kurssignale
Lotsensignale und Quarantänesignale
Notsignale
Signale allgemeiner Art.
- Signalflaggen
Bunte Signalflaggen, die - 1 bis 4 Stück - an der Signal-Rah auf geheißt (hochgezogen) werden Für Folge jeden Buchstaben des Alphabets gibt es eine bestimmte Flagge, so daß für die Buchstaben A-Z insgesamt 26 verschiedene Flaggen und für die Zahlen 0-9 zehn verschiedene Wimpel (dreieckige Flaggen), dazu drei Hilfs-Stander und der sogenannte Signal- und Antwortwimpel vorhanden sind. Sie werden entsprechend dem Signalbuch verwandt und haben je nach ihrer Zusammensetzung eine ganz bestimmte Bedeutung. Zum Bei-spiel: NC - Ich bin in Not lind bedarf sofortiger Hilfe, oder NQ - Ich habe Feuer im Schiff.
- Signalstag
Eine Stahlleine vom Fockmast nach dem Schornstein, an der eine oder mehrere (senkrechte) Flaggenleinen zum Aufheißen (hochziehen) der Signalflaggen hängen.
- Skorbut
Eine - besonders in der Seefahrt der früheren Jahrhunderte häufig vorgekommene - schwere und schmerzhafte Erkrankung infolge vitamin-(Gemüse-)armer Nahrung. Sie befiel zuerst das Zahnfleisch, bald alle Gliedmaßen und machte die davon Betroffenen völlig arbeitsunfähig.
- Sog
Die saugende Kraft des Wassers, die insbesondere bei Schiffsuntergängen auftritt.
- SOS
Der internationale Hilferuf in Seenot geratener Schiffe. Er ist entstanden aus dem Morsealphabet wegen seiner einfach zu behaltenden Zeichen, nämlich drei kurz -drei lang - drei kurz (..). Die Erklärung, daß SOS, Saue our Souls = Rettet unsere Seelen' heiße, ist erst nachgedichtet worden.
- Wilhelm Anton Souchon
Wilhelm Anton Souchon war Vizeadmiral der kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg. Er wurde bekannt als Befehlshaber der Mittelmeerdivision,
die im August 1914 durch ihr Einlaufen in die Dardanellen und ihre Übergabe an die Türkei erheblich zum Kriegseintritt des Osmanischen Reiches auf Seite der Mittelmächte beitrug.
- Spant
Rippenartige Versteifungen (Holzleisten, -balken, Eisen- oder Leichtmetall-Profile, -Bänder, -Platten), die mit der Außenhaut eines Schiffsrumpfs fest verbunden sind und ihm die Form geben.
- Graf Maximilian von Spee
Deutscher Admiral des ersten Weltkrieges. * 22.06.1861 in Kopenhagen (Dänemark) / † 08.12.1914 bei den Falklandinseln
Die Admiral Graf Spee war ein Panzerschiff der Deutschland-Klasse, das von der deutschen Kriegsmarine während des Spanischen Bürgerkrieges und zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eingesetzt wurde.
- Speigatt
Öffnung in der Verschanzung, durch die Wasser von Deck nach außenbords laufen kann.
- Speisewasser
Das Wasser zum Speisen der Dampfkessel.
- Spiegel
Breites (abgeflachtes) Heck eines Wasserfahrzeuges (Boot, Segelschiff).
- Spierentonne
Fahrwassertonne, mit einer Stange (Spiere) darauf.
- Spill
Eine um eine waagerechte oder senkrechte Achse drehbare Trommel (Winde) zum Hieven von Lasten (z. B. Anker).
- Spleiß
Ein besonderes seemännisches Flechtverfahren, um zwei Tauenden so miteinander zu verbinden, daß kein Knoten entsteht.
- Süß
Einfassungen an Luken, hohe Schwelle an Türen und Niedergängen.
- Superkargo
Beauftragter des Reeders an Bord, der sich ausschließlich um die Ladung. ihre Stauung und dergl. kümmert. Nicht zu verwechseln mit dem Ladungsoffizier.
- Szepter
Ihrer Form wegen so genannter Gabel zum Einlegen des Bootsriemens beim Pullen.
- Schäkel
Ein meist U-förmiges Stück Eisen, dessen Enden durchbohrt sind und mit einer Schloß- oder Maschinenschraube oder einem Splint stegförmig verschlossen werden können. Sie dienen als Verbindungsstücke von Tauen, Drahtleinen und Ketten. Es gibt deren - je nach Verwendungszweck - zahllose Größen und Abarten.
- Schalke, Verschalken
Eine Luke wasserdicht verschließen
- Schalklatte
Hölzerne oder eiserne Schiene zum Befestigen von Persenningen.
- Schallsignale
Signale, die durch Dampfpfeife, Sirene, Typhon (Heuler), elektrischen Membransender oder Glocke her-vorgerufen werden. Die akustischen Signale werden hauptsächlich als Nebel- und Kurssignale gegeben. Für Nebelsignale gibt es bestimmte Regeln; die für Kurs- (Ausweich-) Signale lauten: ein kurzer Ton: Ich ändere meiner Kurs nach Steuerbord, zwei kurze Töne: Ich ändere neunen Kurs nach Backbord, drei kurze Töne: Meine Maschine geht Holle Kraft rückwärts.
- Spieß
Der Kompaniefeldwebel (KpFw) umgangssprachlich Spieß ist eine Dienststellung in der Bundeswehr. Er ist der wichtigste Unteroffizier der Kompanie oder einer vergleichbaren militärischen Einheit. Der KpFw ist zuständig für den Innendienst und unmittelbarer Vorgesetzter gegenüber allen Soldaten seiner Teileinheit. Er ist Vorgesetzter mit besonderem Aufgabenbereich aller Unteroffiziere und Mannschaften seiner Einheit und unterstützt den Kompaniechef in vielen Bereichen Personal und Innere Führung
Bei den verschiedenen Teilstreitkräften und Truppengattungen heißt der Spieß auch:.
1. Wachtmeister (an Bord von Schiffen der Marine)
2. Batteriefeldwebel (BttrFw) (Artillerie, Heeresflugabwehr)
3. Inspektionsfeldwebel (InspFw) (Schulen)
4.Staffelfeldwebel (StffFw) (Luftwaffe (nicht in den Ausbildungskompanien), Heeresflieger)
- OKM
Oberkommando der Marine
- Paukenschlag
Oder: "Operation Paukenschlag". Operation, die die Amerikaner nach Kriegseintritt durch massiven U-Boot-Einsatz vor der Amerikanischen Küste unvorbereitet traf
- Peilung
Der Winkel, unter dem sich ein Objekt relativ zum Boot befindet, 0 oder 360 Grad ist direkt voraus. Liegt das Boot z.B. mit der Peilung 0 direkt nach Norden, dann ist 90 Grad im Osten, 180 Grad direkt im Süden, und 270 Grad direkt im Westen
- Plätteisen
Saloppe Bezeichnung für einen Flugzeugträger oder andere Große Schiffe
- Q-Schiff
Abkürzung für "Queen-Ship". Von den Briten entwickelte U-Boot-Falle. Ein als wehrloser Frachter getarntes Schiff, das bei Annäherung eines über Wasser angreifenden U-Bootes die Tarn-Decksaufbauten zurückklappte, hinter der die Geschützbatterien erschienen
- Rudel
Oder "Wolfsrudel". U-Boot-Gruppe, die gemeinsam und koordiniert einen Geleitzug angreift.
- Seemeile
entspricht 1852 Metern
- Smutje
Oder: "Smut" bzw. "Küchenbulle". Spitzname für den Schiffskoch
- Steuerbord
Seemännisch für Rechts (und "Backbord" = Links)
- Tiefenruder
Am äußeren U-Bootrumpf angebrachte horizontale Flügel, die ein Tauchen oder Auftauchen unterstützen
- Tiefer Keller
Slang Ausdruck der Besatzung für extreme Tauchtiefe bis an die Belastbarkeitsgrenze des U-Bootes. (Im "tiefen Keller")
- Trimm
Das Aufrechterhalten neutralen Auftriebs in einer gegebenen Tiefe
- Unter Deck drücken oder schieben
Slang Ausdruck für versenken
- Verdrängung
Die Größe eines Schiffes gemessen an der Masse des Seewassers (in Tonnen), die es verdrängt
- Vorreiber
Schließhebel
- Wabos
Abkürzung für "Wasserbomben"
- Wachstrop
Wachzeit
- Wahrschau
Warnruf = gib acht!
- Wegmarkierung
Zwischenziel auf einem gesetzten Kurs. Gewöhnlich wird dort eine Kursänderung vorgenommen
- Whooling
oder "Wuhling": Slang Ausdruck für " Großes Durcheinander"
- Wintergarten
Spitzname für die Plattform hinter dem Turm mit den Flaks
- Wolfpack
Engl: Wolfsrudel. Alliierte Bezeichnung für ein Deutsches U-Boot-Rudel
- Zacken
Zickzackkurs eines Geleitzuges
- Zaunkönig
Spitzname für den T-5 (Akustischer Torpedo).
- Zeckenpisse
Zotiger Ausdruck für Kondenswasser im Druckkörper, das auf die Besatzung niedertropft
- Zossen
Abfällige Bezeichnung für ein Schiff
- Zustand
Slang Ausdruck für Großes Durcheinander: " Im Torpedoraum herrscht wieder Zustand"
- Zuzacken
Bezeichnung für Richtungsänderung eines Geleitzuges auf das U-Boot zu. (Geleitzüge fuhren i.d.R. im Zickzack-Kurs.)
Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von … / Foto: © Albert Ackermann