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Wenn Ihr wüsstet ...

Der Kirchturm von St. Josef erzählt
aus der Historie Polls

Es liegt wohl in unserer Natur, dass wir den Dingen um uns herum einiges voraus haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir uns so hoch erheben wie unsere Vetter im Dom, oder bescheiden wie die ungezählten kleinen Dorfkirchen nur um ein weniges überragen. Wir sehen die Welt von oben und sei sie noch so begrenzt und eingeengt, immer ist diese Welt von höchster Wichtigkeit. Frischer Wind verhilft uns zu klarem Kopf und unser fester Standpunkt zwingt uns mehr zum Beobachten als zum flüchtigen Sehen. Zeiten und Schicksale kommen und gehen, wir nehmen fast ein wenig zeitlos Teil am leben in unserem Schatten. Vor allem die Menschen sind uns vertraut und wir haben Sie lieben gelernt: die Armen wie die Reichen, die Schwachen wie die Starken, die Heiligen wie die Unheiligen. Es ist Ihr Werden, ihr Mühen und Plagen und ihr Vergehen, das uns oft froh, manchmal aber auch traurig stimmt. Wenn wir in die Jahre kommen, werden wir weitsichtig wie die Alten und Weisen - es offenbaren sich Vergangenheit und Zukunft.

In meiner Glockenstube dröhnt es wieder einmal heftig: Ein eindringlicher Ruf der Gesellen an die Menschen aber auch an mich, endlich die Gedanken zu ordnen und etwas zu erzählen über de Historie Polls und seine Bewohner, über die Entstehung der Pfarrgemeinde St. Josef, der ich ja schließlich meine Existenz verdanke.

Jahrhundertelang waren die Poller nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in kirchlicher Hinsicht eng mit Deutz verbunden. Als gute Christen scheuten sie nicht den weiten Weg dort hin bei Wind und Wetter, um Gott zu loben und ihm zu danken für das tägliche Brot, das sie oft unter Sorgen und mit großen Mühen beschaffen konnten. Außer den stattlichen Höfen im Besitz Kölner Klöster gab es fast nur Fischer und kleine Bauern, die ihren Lebensunterhalt mit Milchwirtschaft verdienten. Wegen der geringen Einwohnerzahl in Poll dachte noch niemand an eine eigene Kirche. Erst um das Jahr 1810, nach einigen Jahrzehnten preußischer Herrschaft, nahm Poll einen solchen Aufschwung, dass der Plan einer eigenen Pfarrgemeinde und zum Bau einer Kirche gestallt annahm.

Hier war es wieder einmal der an der Poller Schule tätige Lehrer Gottfried Pfeiffer, der sich diese Aufgabe zu eigen machte. Schon im Jahre 1845 hatte er nach Kölner Vorbild den St. Maternus Kranken- und Unterstützungsverein gegründet, um die größte leibliche Not von in Bedrängnis geratener Familien zu lindern. - Im Spätherbst des Jahres 1847 begab sich Lehrer Pfeiffer zum Ortsschöffen Johann Hasenberg und schlug ihm die Gründung eines Kirchenbauvereins vor. Beide Männer beschlossen ihre ganze Kraft für dieses große Ziel, den Bau einer eigenen Kirche einzusetzen. Mit aller Uhrzeugung trugen sie der Gemeinde ihren Plan, der bei Pollern als undurchführbar galt, vor und erreichten, dass sich der Verein mit zunächst 17 Gründungsmitgliedern konstituierte. Der Vereinsbeitrag wurde auf 6 Pfennige wöchentlich festgelegt. Das war gewiss ein bescheidener Anfang, wenn man bedenkt, dass die Kosten für den Bau der Kirche mit 16.000 Talern veranschlagt waren. Wenn ich nicht ein Kirchturm wäre, würde ich sagen: Teufelskerle, diese Poller, was sie sich da vorgenommen hatten und auch durchführten.



Sie hatten es nicht leicht, diese Menschen hier am großen Strom. Wie oft raubte er ihnen durch gewaltige Überschwemmungen die Grundlage zum Leben. Wie oft nahmen ihnen tödliche Seuchen das letzte Vieh aus den Ställen. Wie oft litten sie unter Kriegen und Streitigkeiten der "Großen" bittere Not. Bis in die jüngste Vergangenheit lässt eine Kette von Schicksalsschlägen und Katastrophen zurückverfolgen. - Und doch verzagten sie nicht. Es lag wohl am festen Vertrauen auf Gott, an der Liebe zur Heimat, am Willen zum gemeinsamen Handeln und vor allem an einem unbeugsamen Durchhaltevermögen, das sie befähigte, immer wieder von Neuem zu beginnen und über Not und Elend Herr zu werden. Das sind Eigenschaften die sich seid den Anfängen des Fischerdorfes über Generationen hinweg in den Poller Menschen bis in die Gegenwart weitervererbt und gefestigt haben. Sehr zu Unrecht verglichen böse Zungen diese Grundhaltung mit der "Sturheit von Maulesel". Nennen wir doch einfach die Skepsis allem Neuen gegenüber, Kluges abwägen von Erfolg und Misserfolg und das unverrückbare Festhalten an einmal gefassten Planen eine durch nichts zu erschütternde Zielstrebigkeit. Das trifft wohl am ehesten den Kern, und deshalb sind mir die Menschen besonders ans Herz gewachsen (Verzeiht mir - es ist wohl das Alter, das Gedanken und Zunge so freien Lauf lasst …)

Wenden wir uns also wieder dem Bau der Kirche zu. Mit aller Kraft verfolgten die Poller, was sie sich einmal Kopf gesetzt hatten. In den folgenden Jahren trat eine stattliche Anzahl von Neumitgliedern dem Kirchenbauverein bei. Es bildeten sich verschiedene kirchliche Vereine, die für die Glocken und die Innenausstattung der Kirche Sammlungen, auch außerhalb von Poll durchführten. Auch die Poller zivile Gemeinde half bei dieser Aktion mit. Den umfangreichen Erfolg brachte eine von der königlich preußischen Regierung gestatteten Hauskollekte in der gesamten Rheinprovinz und eine Kirchenkollekte in der Erzdiözese hatte so viele Mittel geschaffen, das am 13. September 1862, am Tag des heiligen Bischhofs Maternus, auf dem Gelände des ehemaligen Kielshof der Grundstein gelegt werden konnte. Ein hohes Ziel war nach 16 jähriger gemeinsamen Anstrengung erreicht. Am 21. Dezember 1864 konnte die Kirche - in ansprechenden gotischen Stil, wie damals bei vielen Dorfkirchen üblich - feierlich eingeweiht werden. Die Pfarrerhebung erfolgte am 12. Mai 1866. Erster Pfarrer war Hubert Kreuder aus Rodenkirchen.

Die Liebe zur neuen Kirche zeigte sich in zahlreichen namhaften Spenden wohlhabender Gönner aus Poll und Deutz, sodass sehr bald auch der Innenraum der Kirche fertig ausgestattet. Orgel, Glocken und Paramente angeschafft werden konnten. Die drei Glocken erklangen zur ehren der Muttergottes, des heiligen Josef und des heiligen Aloysius.

1868 verließ Pfarrer Kreuder Poll. Als sein Nachfolger wurde am 31 Januar 1869 Pfarrer Alexander Krückel eingeführt. Unter seiner tatkräftigen Amtsführung blühte die Pfarrgemeinde St. Josef auf. Neben zahlreichen kirchlichen Vereinen und Kongregationen bildeten sich weltliche Gruppen wie Gesangsvereine, Schützenbruderschaft und die ersten Anfänge sportlicher Bestätigung. In ihrem bekannten Gemeinschaftssinn schlossen sich die Poller gern zusammen, nicht nur, um satzungsgemäße Ziele zu verfolgen oder Geselligkeiten zu pflegen, sondern auch wie in alter Zeit zur gegenseitiger Hilfe in der Not. Immer wieder schlug das Schicksal hart zu. Immer wieder trat der Rhein weit über die Ufer, brachte Elend und Armut in die Familien und schreckliche Seuchen forderten ihre Opfer unter Menschen und Vieh.



Aber die Poller und ihre Pfarrer ließen sich nicht entmutigen. - Es würde zu weit fuhren, wenn ich alle Einzelheiten und Geschehnisse dieser Zeit berichte, aber einige wichtige Begebenheiten will ich doch noch erwähnen. Der deutsch-französische Krieg 1870/ 71 war auch für die Poller Familien, in denen Gefallene zu beklagen waren, Anlass zu Trauer und Leid. Der Ausgang des Krieges brachte das deutsche Kaiserreich und den Preußen unumschränkte Macht, was in der nachfolgenden Zeit vornehmlich die katholische Bevölkerung zu spüren bekam. Es war vor allem seelische Bedrängnis, wenn die Menschen von der Aufhebung der Klöster, der Verhaftung und Vertreibung von Priestern, und schließlich von der Amtsenthebung ihres Erzbischofs Paulus Melchers hörten. Darüber tröstete auch nicht die Vollendung des Doms am 14. August 1880 hinweg, zumal die Feierlichkeiten ohne den Erzbischof, der in Holland im Exil lebte, stattfanden.

Am 1. April I988 wurde Poll mit Deutz und anderen Vororten in das Stadtgebiet Kölns eingemeindet. Die von Natur aus recht skeptischen und wenig obrigkeitsgläubigen Poller waren zunächst nicht sehr davon erbaut, ließen sich aber besänftigen, als die Stadt Köln ihnen mit Straßenpflaster. Gaslaternen, Wasserleitung und Verkehrsanbindung ein großzugiges Trostpflaster aufdrückte. Es war wohl hier der Anfang der Entwicklung Polls zu einem modernen Kölner Stadtteil.

Am 19. September 1897 konnte der neue Katecheten Saal eingeweiht werden, der von den Pfarrvereinen als Heim und Versammlungsort freudig begrüß wurde und dem Pfarrer als Unterrichtsraum für Kommunionkinder und Firmlinge diente,

Ich könnte aus dieser Zeit vor der Jahrhundertwende noch viel erzählen. Ein Ereignis hat sich in meinem Gedächtnis besonders eingegraben, hat es mich doch fast meine Standfestigkeit gekostet! Am 7. August 1898 raste ein verheerender Wirbelsturm durch Poll. Er zerstörte viele Häuser und riss Dächer von den Ställen. Sogar meinen schönen Helm drehte er ab und warf ihn auf das Kirchendach. Gottlob blieb das Gewölbe unbeschädigt.

Inzwischen war die Industrialisierung so soweit fortgeschritten, dass es auch in Poll neben Fischern und Bauern es den Stand der Arbeiter gab, die in den umliegenden Fabriken ihren Lebensunterhalt verdienen.

Am 10. Mai 1905 mussten die Poller von ihrem beliebten Pfarrer Alexander Krückel, nach mehr als 40 Jahren segensreicher Tätigkeit, Abschied nehmen. Sein Nachfolger Pfarrer Heinrich Voß wurde am 9. August 1908 feierlich eingeführt. Das religiöse Leben in der Pfarrgemeinde stand in beachtlicher Blüte.

Als 1914 der Krieg ausbrach, schlossen sich die Menschen noch enger zusammen in der Sorge um die Zukunft und der Angst um ihre Lieben, die als Soldaten im Feld standen. Die Großen dieser Welt hatten wieder einmal, ohne Rücksicht auf die Völker, einen Brand entfacht, der nicht mehr zu Löschen war. Wie sollte das Enden? Wann würde wieder Frieden sein? Aus Poll fielen bis zum 1. Juni 1916, 26 Pfarrangehörige.

Das Kriegsende 1918 brachte die Revolution und das Ende des Kaiserreiches. Inflation und Arbeitslosigkeit beherrschten in den folgenden Jahren das Leben in Poll. Durch Sammlung von Kleidern und Lebensmittel in der Pfarrgemeinde konnten viele Familien die größte Not gelindert werden.

Erst in den 30er Jahren besserten sich die Verhältnisse im Ort. Neubausiedlungen wurden zum großen Teil in Selbsthilfe gebaut, und der Zustrom von Neusiedler. Machten sich auch in der Pfarrgemeinde bemerkbar. Wie viele Deutsche setzten auch die Poller große Hoffnung auf die "neue Regierung". - Sie ahnten nicht, in welche Katastrophe sie die Menschen führen würde …

Am 1. Oktober 1936 ging Pfarrer Voß nach 29jähriger Tätigkeit in der Gemeinde, in den Ruhestand, schon am 8. November trat sein Nachfolge Pfarrer Georg Wiegand sein Amt an. Er führte die Gemeinde durch die schwierigen und notvollsten Zeiten seit Gründung. Arbeitslose gab es gab es nun keine mehr, aber - es wurde wieder aufgerüstet. Die braunen Machthaber beherrschten das gesamte öffentliche Leben. Dir rechte Gesinnung war maßgebend. Andersdenkende, Priester, Juden und Zigeuner wurden brutal verfolgt und verschleppt. ES war als habe Gott sich von den Menschen abgewandt.

Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, konnte niemand das schreckliche Ende voraussehen. Wieder einmal mussten die Poller Bürger an die Front ziehen und hinterließen in ihren Familien Furcht und Sorge. Die Zurückgebliebenen gingen den gleichen Leidensweg wie die meisten Menschen in Deutschland - die zahllosen furchtbaren Fliegerangriffe waren eine völlig neue Erfahrung für sie. Drohendes Sirenengeheul, die grellen Finger der Suchscheinwerfer am dunklen Himmel, Bombendetonationen und Geschützdonner gaben ihnen das Gefühl des hilflosen Ausgeliefertseins. Die Angst wurde ihre stete Begleiterin.



Die Lage Polls zwischen der großen Stadt und der wichtigen Autobahnbrücke brachte es mit sich, dass der Ort nicht verschont blieb. Immer stärker wurden die Fliegerangriffe und hinterließen Zerstörung an Häusern und Kirche. Wie oft konnte ich in den Nächten blutroten Feuerschein über der brennenden Stadt sehen, in dem die Domtürme wie eine stumme Mahnung zum Himmel ragten.

Dann kam der Tag, als man mir die Glocken nahm. Ich musste daran denken, dass sie auch jetzt noch die Menschen rufen würden, aber mit kalter und grausamer Stimme in Tod und Verderben.

In all diesem Elend scharte sich die Gemeinde enge um den Altar und um ihren Pfarrer, der unermüdlich tätig war zu helfen und zu trösten. Er war aber auch oft mit einigen Getreuen auf weiter Fahrt in das Umland unterwegs, um das Notwendige zum Leben herbeizuschaffen.

Die Nacht vom 3. auf den 4 Juli 1943 brachte für Poll fast die völlige Zerstörung. Kirche, Pfarrsaal und Schwesternhaus brannten nieder, nur wenige Häuser blieben unbeschädigt. - Doch das Leben musste weitergehen. Und meine Poller enttäuschen mich nicht. Häuser wurden, so gut es ging, bewohnbar gemacht. Die Gottesdienste feierte man im notdürftig Hergerichtetem, vom Hauptschiff abgetrennten linken Seitenschiff der Kirche und später in einer als Notkirche eingerichteten Barackenbau.

Die letzten beiden Kriegsjahre brachten noch viel Zerstörung und Leid. Als am 2. April 1945 von der deutschen Militärbehörde der Befehl kam, alle noch verbliebenen Poller müssten sich zum Abtransport nach Westfalen bereithalten, da war die Liebe zur Heimat stärker als alle Angst vor dem Unheil der letzten Kriegstage. Sie verpflichteten sich gemeinsam, den Bunker an der Siegburger Str. Nicht zu verlassen- und durften bleiben.

Endlich schwiegen die Waffen. Ein großes Aufatmen ging durch die Bevölkerung. Wir sind noch einmal davon gekommen. De Angst hat uns verlassen. Wir können wieder ruhig schlafen. Übrig blieben Trümmer, Trauer um die Gefallenen, Sorge um die Vermissten und Kriegsgefangenen und der Hunger. Wir wollen geneinsam wieder alles aufbauen, vor allem unsere Kirche, die uns in schwerer Zeit so oft Halt und Zuflucht war.

Schon im März 1946 begann man mit der Planung des Neubaus. Und dann die Vorbereitungen: Schutt wegräumen, Trümmerziegel säubern, Baumaterial auf "Umwege" besorgen und wieder Geld sammeln. Es gab natürlich eine Menge Schwierigkeiten, und der Bau kam nur stückweise voran. Trotzdem sah ich nur fröhliche Gesichter, denn die Menschen hatten ein gemeinsames Ziel vor Augen. Die Zerstörung gab Gelegenheit, den Kirchturm durch Wegfall des Mittelschiffs und der Säulen zu vergrößern. Der zierliche Helm, auf den ich stolz gewesen war, wurde nicht mehr erneuert. Ich bekam ein kleines Dach auf die Glockenstube. Irgendwie passt das auch besser zu mir - es sieht so trotzig aus, nach Durchhalten und Kämpfen.

Mit Freude und Genugtuung konnte die Gemeinde am 24. März 1951 ihre schöne neue Kirche in Besitz nehmen. Auch meine Glockenstube bekam wieder Leben, als am 14. Dezember 1952 ein stählernes Geläut von 4 Glocken aufgehängt wurde. Diese Glocken werden sicherlich nicht mehr abgeholt und eingeschmolzen werden, zu verderblichen zwecken … Was war alles hineingebaut worden in diese Kirche: Dank sei an den Vater im Himmel für seinen Schutz in schrecklicher Zeit, unbändigem Lebenswillen, Mühe und Schweiß und ein unerschütterlicher Gemeinschaftssinn. In den folgenden Jahren bis 1959 konnte das Pfarrhaus, Pfarrsaal und Kindergarten neu bezogen werden. Am 15. Mai 1962 trat Pfarrer Wiegand im 50. Jahr seines Priestertums nach so langer segensreicher Tätigkeit in der Gemeinde in den Ruhestand.

Am 1. Juni 1962 wurde Herr Wilhelm Düchting als Pfarrer von St. Josef eingeführt. Er setzte das Werk seiner Vorgänger fort. Der Bau des Jugendheims wurde fertiggestellt und das Innere der Kirche renoviert. Moderne Fenster und ein neuer Kreuzweg gaben dem Gotteshaus eine besondere Ausstrahlung. Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil trug er mit Unterstützung des Pfarrgemeinderates, neue seelsorgerischen und liturgischen Erkenntnisse in die Gemeinde. Zum Ende 1976 gab Pfarrer Düchting sein Amt in jüngere Hände. Er selbst lebt in geistiger Frische noch unter uns und ist vor allem den Alten und Kranken in der Gemeinde Freund uns Seelsorger.

Am 17. Dezember 1976 konnte die Gemeinde St. Josef den bisherigen Stadt-Jugendseelsorger von Köln, Pater Johannes Pütz, als ihren neuen Pfarrer begrüßen. Seine besonderen Anliegen sind die Fortführung der nachkonziliaren Erneuerung, der enge Zusammenschluss der Gemeinde mit vielen aktiven Helfern, die ökumenische Arbeit und die Sorge um die "kleinen Leute", die Armen, Hilflosen, Asylanten und Umsiedler. Als Ausdruck seiner rastlosen Mühe möchte ich auch den ansprechenden und geräumigen Neubau der Kindertagesstätte erwähnen.



Es wäre noch viel zu erzählen, aber die Zeit eilt. 125 Jahre alt sind wir geworden, Kirche und Pfarrgemeinde, und Poll hat sich mit den Jahren zu einem modernen Großstadtvorort entwickelt, mit Hochhäusern, Industrieviertel, Geschäftsstraßen und vielen Neubürgern. Von Fischern und Bauern spricht man nur noch in der Erinnerung. Ich sehe Menschen, die froh ihrer Arbeit nachgehen und ebenso fröhlich Feste feiern, ich sehe Kinder, die wohlbehütet lernen und spielen, ich sehe aber auch manche verborgene Not und manche Einsamkeit ... Das alles gehört wohl zum menschlichen Leben wie das Licht der Sonne und das Dunkel der Nacht. Was die Zukunft bringt, weiß Gott allein.

Dieser kurze Ausflug in die Historie Polls und der Pfarrgemeinde St. Josef soll zeigen, dass jegliches Unheil überwunden werden kann, wenn die Menschen zusammenstehen uns einander helfen. So ist auch der Wahlspruch von Pfarrer Pütz gemeint,
wenn er sagt: "Wer mitmacht, erlebt Gemeinde."

Quelle: Josef Großgarten * Pfarrkurier 125 Jahre St. Josef, von 1989

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