Startseite

Schreberstraße

Die Schreberstraße verbindet die Raiffeisenstraße mit der Krückelstraße. Sie verläuft parallel zur Siegburger Str. und dem Poller Kirchweg. Die Häuser wurden von der Gemeinschaft "Poller Handwerker" in den Jahren 1955 bis 1957 errichtet.



Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber,
* 15. Oktober 1808   + 10. November 1861

Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber war nicht der Erfinder der Schrebergartenbewegung, was landläufig noch oft behauptet wird, sondern nur der Namensgeber.
Der in alternativ medizinischen Kreisen als einer der Väter der modernen Naturheilkunde geltende Daniel Gottlieb 1833 schloß er das Studium der Medizin mit dem Doktorat ab und wurde Leibarzt des russischen Fürsten Alexej Somorewskij. Er begleitete seinen Herrn auf dessen Reisen durch Österreich, Deutschland, Belgien, England und Frankreich. Am 10. November 1861 starb Schreber im Alter von erst 53 Jahren.

Er schrieb mehrere Bücher ("Ärztliche Zimmergymnastik ..." erlebte 30 Auflagen). Doch in keinem befindet sich gärtnerische Hinweise.

Allerdings gründete der seit 1836 als Orthopäde in Leipzig wirkende, gleichzeitig Hochschullehrer an der Universität Leipzig, mit Professoren den ersten Leipziger Turnverein. Er wollte damit in der Zeit der Industrialisierung vor allem Grünflächen fördern, die den Kindern als Spielplatz dienen würden und die so ihrer Gesundheit förderlich sein könnten.

Es war sein Schwiegersohn, der Schuldirektor Dr. Dr. phil. Ernst Innocenz Hauschild, der 1864 - drei Jahre nach dem Tode von Dr. Schreber - mit über 250 Männer und Frauen aus dem Bürgertum in Leipzig den "Schreberplatz" anlegte, um Schrebers ungewöhnlichen Wunsch nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen Nachdruck zu verleihen. Eigentlich ein Schulverein, der in Zusammenarbeit mit den Eltern seiner Schüler entstanden ist, wollte man ihn aber weder Schul- noch Erziehungsverein taufen und so benannte man ihn zu Ehren des verstorbenen Schreber.

Ein Lehrer namens Heinrich Karl Gesell war es dann, der an diesem Platz Gärtchen anlegte, in denen Kinder das Gärtnern lernen sollten. Doch weil diese bald die Freude am Gärtnern verloren, war die Anlage schnell von Unkraut überwuchert und so griffen die Eltern selbst zu Hacke und Spaten. Aus den "Kinderbeeten" am Rand der "Schreberschen" Spielwiese wurden "Familienbeete", die man später parzellierten und umzäunte; ab jetzt nannte man sie "Schrebergarten".


Dr. D. G. M. Schreber. Auf Holz gezeichnet von Adolf Neumann.

Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von ... (Ortsgeschichte)

||   Köln-Poll © poll-am-rhein.de & 2004 - 2024 || Januar 2024 || || Seitenanfang ||