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15. November 1990

Eine Poller Intuition
nahm von ihrer Gemeinde Abschied

Pfarrer Johannes Pütz wird demnächst neuer Caritas-Seelsorger der Diözese

Er hat in den letzten Jahren viele Brücken in Poll gebaut, nun wird eine Brücke seine alte und neue Wirkungsstätte verbinden. Pfarre Johannes Putz verlässt das Ruderhaus der Pfarre St. Josef, eine Pfarre, die er 14 Jahre lang durch sein Engagement geprägt hat. Und die er während seiner Amtszeit durch Höhen und Tiefen steuerte. Er tritt eine Stelle als Diözesan-Caritaspfarrer mit Wohnsitz in Rodenkirchen, an.

"Niemals geht man so ganz", meinte Bürgervereinsvorsitzen der Friedhelm Droop in Anspielung auf ein Lied von Trude Herr, als er Pütz im Namen der Pollen Bürger für sein Engagement dankte. das weit über die eigentlichen Grenzen der Gemeinde hinausging, Wehmütige Worte auch vom SPD-Stadtrat Horst Winkler, der mit Pütz, so erzählt neun sich in Poll, ein Verhältnis wie "Don Camillo und Peppone" hatte. Es waren natürlich die Vertreter der Gemeinde und der Pfarrgruppierungen, die nach dankenden Worten nun Dechant Bruno Neuwinger, zuerst das Wort ergriffen. War man auch mit Pütz nicht immer einer Meinung, alle schätzten ihn als Diskussionspartner und vor allem als Mensch, mit dem man auch "Pferde stehlen konnte", wie ein Besucher überspitzt formulierte. Pütz war in Poll ohne Zweifel eine Institution, kaum ein Verein, der ihn nicht zum "Ehrenschützte, Ehrenbürgerkönig" und "Ehrenmitglied" machte. Spricht man in Poll über Pütz, so kommt man schnell zu einem Thema, das derzeit wieder in allem Mund ist, die fünfte Kölner Jahreszeit. Wer hat nicht schon von der legendären Pfarrsitzung von Zint Jupp gehört. Zu deren Hauptmatador immer Johann Pütz gehörte. Zwei Poller, beide aus der Pfarre und auch in der Pfarrsitzung aktiv vertreten als Prinz und Bauer, die Kölner Jecken in der diesjährigen Session, Das erfreut den Karnevallisten Pütz sehr. Bemerkenswert auch die guten Kontakte zu seinem Geburtsort Ahrem, ein Stadtteil von Erftstadt. Obwohl er sich mittlerweile als Poller fühlte, nahm er an Ereignissen dieser Gemeinde teil. So war dann auch eine Delegation des dortigen Schützenvereines vertreten, die ihrem Ehrenschützen Pütz einen guten Anfang bei der Caritas wünschten.

Es wurden viele Reden an diesem Abschiedsabend im Pfarrheim gehalten, viele Poller sprachen persönlichen Erlebnisse mit Pfarrer Johannes Pütz an. So richtig vorstellen sich aber keiner den Abschied von Pütz. Doch die Weichen sind endgültig gestellt, das machte Pfarrer Pütz an anwesenden klar. Am 2ten Advent wird mit dem 35-jährigen Ludwig Pützkaul ein neuer junger Pfarrer die Gemeinde übernehmen. Er ist das auch für die benachbarte Pfarre Hl. Dreifaltigkeit zuständig.

Doch wie sagte Friedhelm Droop, "Niemals geht man so ganz". Und den Weg über die Brücke kennt jeder Poller.

Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von ... (Ortsgeschichte)

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