Poller Seniorennetzwerk zog Bilanz

Rüstige Heimwerker

Bürger organisieren viele Aktivitäten selbst

Poll wird zunehmend "seniorenfreundlich". Seit anderthalb Jahren gibt es auch in diesem Stadtteil ein Seniorennetzwerk. Im Stadtgebiet existieren mittlerweile zwöf solcher Einrichtungen, die auf Initiative der Stadt gegründet wurden, um der Einsamkeit im Alter vorzubeugen.

Träger dieser Netzwerke sind die Sozialen Dienste der einzelnen Wohlfahrtsverbände. In Poll mit seinem hohen Anteil an allein stehenden alten Menschen und einer geringen sozialen Infrastruktur ist der Caritasverband zuständig. Koordinatorin für das Netzwerk ist Mitarbeiterin Susanne Edelmann. Wir haben zunächst alle Leute aufgespürt, die in Poll etwas mit Senioren zu tun haben, berichtete Edelmann über die Anfänge. Bestehende Angebote der Wohlfahrtsverbände und Kirchengemeinden wurden gebündelt und miteinander vernetzt. Zudem richtet man sich verstärkt auch an Menschen, die sich noch in der Übergangsphase zwischen Berufstätigkeit und Ruhestand befinden.

Soziale Vorsorge heißt das Stichwort, um diesem "Pensionsschock" vorzubeugen. Hierfür finden jeden zweiten Donnerstag Netzwerktreffen statt, bei denen sich Gleichgesinnte treffen, um gemeinsame Aktivitäten zu besprechen oder zu planen. Die Menschen können hier etwas machen, was sie auch anderen Menschen anbieten können, erläuterte Bezirksseniorenviertreterin Annelie Appelmann. Eine frühere Gymnasiallehrerin hat beispielsweise einen Literaturkreis gegründet. Andere Gruppen treffen sich regelmäßig für Museumsbesuche oder Naturerkundungen. Walter Breuer vom Bürgerverein



Poll gründete mit befreundeten Kollegen sogar einen Heimwerkerdienst, der von älteren Menschen verstärkt in Anspruch genommen wird.

Wir können aber immer nur Anregungen geben, damit die Leute selbst aktiv werden, betonte Susanne Edelmann. Für die Zukunft möchte die Caritas-Mitarbeiterin einen qualifizierten Besuchsdienst einrichten. Informieren kann man sich über die Netzwerk Aktivitäten am 2. Juni beim großen "Poller Seniorentag" in der Rolshover Straße 588.

Zogen Bilanz: Roger Schwindt, Walter Breuer,
Barbera Seidel, Annelie Appelmann und Susanne Edelmann
Weitere Infos gibt Susanne Edelmann unter
Telefon (0 221) 955 70 274