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Gemeinde kämpft um Pfarrer

Fünf Jahre hat Pfarrer Alf Spröde in den beiden katholischen Poller Kirchengemeinden St. Josef und Heilige Dreifaltigkeit gewirkt. Mit großem Erfolg, wie ihm seine Gemeinde-Mitglieder bestätigen. Im August aber, so hat es das Generalvikariat beschlossen, muss Spröde die Kanzeln in den beiden Poller Kirchen räumen. Denn die Poller Gemeinden werden mit St. Heribert und St. Urban in Deutz zusammengelegt, und um keine der Gemeinden zu bevorteilen, sind die Pfarrer beider Seelsorgebereiche versetzt worden. Damit sind die Poller Katholiken aber ganz und gar nicht einverstanden. Sie haben eine Interessengemeinschaft „Alf-Spröde-soll-bleiben“ gegründet, mehr als 600 Unterschriften gesammelt und jetzt auf dem Poller Marktplatz ein Fest veranstaltet.

"Das Generalvikariat hat uns auf unsere Eingabe nur lapidar geantwortet, die Entscheidungen des Kardinals seinen nicht verhandelbar", erklärte Wolfgang Hendrichs von der Interessengemeinschaft. Das Fest auf dem Poller Marktplatz sei zwar auch als Protest gegen die Versetzung des Pfarrers zu verstehen, in erster Linie aber als Dankeschön an die Adresse von Alf Spröde gedacht. Denn er sei ein Hirte, der die Menschen seines Seelsorgebereichs stets erreicht habe.

Spröde habe in den fünf Jahren seines Wirkens in Poll viel Gutes bewirkt. Er habe die ehrenamtlichen Mitarbeiter motiviert, für ein reges Gemeindeleben gesorgt und vor allem die Fusion der beiden Poller Gemeinden erfolgreich verwirklicht. „Er verstand es in seinem seelsorgerischen, missionarischen Bemühen in unserer Gemeinde, die Jungen und die Alten, die weniger Gefügigen und die Verirrten, ja auch viele Verirrte zu erreichen.“ Umso tiefer sitze nun die Enttäuschung darüber, dass der Gemeinde mit der Entscheidung des Kardinals der von allen gewünschte und lange bewährte Eckpfeiler der Gemeinde, seine motivierende Art, genommen werde, erklärte Hendrichs.

Den Aktionstag für Spröde unterstützten auch viele Poller Musikgruppen, darunter Veedel-Vüür, Rubbedidub, Frapuccino und Null221, die auf dem Marktplatz aufspielten. Es war ein Fest für Jung und Alt, ganz nach der Vorstellung des zwangsweise scheidenden Hirten.

Kölner Stadt Anzeiger 23.04.2008

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